Göttingen gehört zum Rheinland

Freifunk Göttingen ist im Januar Online gegangen. Dass das so spontan möglich war, verdanken wir nicht zuletzt dem Förderverein freie Netzwerke e.V. und @sven_ola, die uns ganz unbürokratisch Starthilfe geleistet haben. Wir dürfen die Berliner Server als Internet Uplink verwenden. Vielen Dank dafür!

Vor drei Wochen auf dem Easterhegg, (dem traditionellen Ostertreffen des Chaos Computer Club), haben uns die Freifunker aus dem Rheinland einen weiteren Uplink angeboten. Freifunk Rheinland ist nämlich seit Ende letzten Jahres Internet Service Provider (ISP) und ermöglicht befreundeten Freifunk-Communities, ihr Netz mitzubenutzen.

Der ISP Freifunk Rheinland ist sehr schnell und redundant mit dem Internet verbunden. Deshalb wird Bandbreite auf dem Uplink lange Zeit kein Problem mehr für uns sein. In den letzten drei Wochen haben wir unsere drei Internetgateways auf den neuen Uplink umgestellt.

Vielen Dank für die Installationshilfe an @ThomasDotWTF@OliverHerms, @nomaster und @celberfeld!

Bitte unterstützt den Freifunk Rheinland finanziell. ISP zu sein kostet Geld und die Kosten für das erste Quartal 2015 sind noch nicht drin.

Spendenkampagne Freifunk Rheinland

Baukran ist online

Ein neuer Router (TL-WR841ND) steht seit wenigen Tagen auf einem 36m hohen Kran an einer Großbaustelle an der Kasseler-Landstraße in Göttingen. Auf seiner Steuerkanzel steht ein 8db Rundstrahler, der die Umgebung „bestrahlt“. Die Anbindung an einen bestehenden Internetanschluss in 700m Entfernung (ebenfalls TL-WR841ND) wurde gestern nochmals verbessert. Nun kann dieser exponierte Punkt, der ca. 2-3 Monate zur Verfügung steht, getestet werden. Danke an den Bauführer Sven, der die Installation ermöglichte und sich nun auch mit seinen Mitarbeitern über ein gut funktionierendes Netz freut.
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Clients durchschlagen Nodeslinie

In dem rasant entstandenen Freifunk Netz Göttingen gibt es eine Besonderheit: Die Anzahl der Nodes (Freifunk Router) übersteigt die der Clients (Leute die Freifunk z.B. mit ihrem Smartphone benutzen). Wir haben tatsächlich mehr Freifunk Nodes als Nutzer im Netz. Ganz schöner Quatsch.

Wir warten darauf dass sich das Verhältnis umdreht und letzten Sonntag war es zum ersten Mal so weit:

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Rumms! Nodelinie durchschlagen.

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Freifunk für Flüchtlingsunterkunft

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Der Access Point in der Unterkunft, “ffgoe-hope”, wird permanent von vielen Clients genutzt. Hier wird eine Versorgungslücke gestopft.

Seit dem Wochenende ist die erste Göttinger Flüchtlingsunterkunft mit Freifunk versorgt.

Hier der Bericht des Freifunkers, der den letzten Stecker eingestöpselt hat:

…als ich an der Unterkunft die Linkqualität mit dem Tablet gemessen habe, wurde ich von drinnen verständlicher Weise skeptisch beäugt, denn es ist ja nicht normal,  dass im Halbdunkeln jemand mit Tablet bewaffnet um eine Flüchtlingsunterkunft läuft.  Ich habe dann die mich beobachtenden jungen Männer ans Fenster gewunken um mein Tun zu erklären. Als dann jemand gefunden war, dem ich auf Englisch erklären konnte,  was denn der Zweck meines komischen Verhaltens  war, schien die Freude riesig zu sein. “It is free? No passwort?” Große Dankbarkeit, als ich ihnen erklärte,  dass wir das für sie extra eingerichtet haben. Alle holten sofort ihre Smartphones raus und suchten nach dem Netz. Da waren es erst nur 4!

Den Erfolg konnte man nach kürzester Zeit im Graphen sehen. Stellenweise deutlich über 20 Nutzer.

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“Wie könnt Ihr ein offenes Netz verantworten?”

Vor kurzem schrieb uns jemand, dass er an sich gerne bei uns mitmachen würde, aber Bedenken bestünden, damit eventuell böse Dinge zu unterstützen. (In der konkreten Anfrage ging es um “Kinderpornographie”, aber es lassen sich ja noch viele andere Dinge denken, die man gerne verhindern würde.) Außerdem wurden wir gefragt, wie wir eine solche Nutzung vermeiden. Da die Antwort recht ausführlich wurde, möchten wir sie Euch nicht vorenthalten.

Um ganz klar die Frage zu beantworten: wir vermeiden eine solche Nutzung nicht. Unser Ziel ist ein freies, anonymes unzensiertes Netz für jeden. Und “jeder” schließt leider auch Verbrecher ein. Wir sind aber überzeugt, dass wir der Gesellschaft mit einem offenen Netz insgesamt viel mehr nutzen, als ein Schaden entsteht.

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Fachanwältin zu Freifunk: “Abmahnungen faktisch ausgeschlossen”

Die einzige Göttinger Fachanwältin für Urheber- und Medienrecht Johanna Feuerhake hat sich auf ihrer Homepage über Freifunk und die rechtlichen Aspekte detailliert geäußert.

Dabei kommt sie zu dem Schluß: “Für den einzelnen Freifunkrouterbetreiber sind allerdings Abmahnungen faktisch ausgeschlossen, da der einzelne Freifunkrouter technisch nicht identifizierbar ist.” Wir freuen uns, dass sie unsere Einschätzung aus qualifizierter Perspektive teilt und bedanken uns für die Ausführungen.

A.L.F.R.E.D. ist wie Flasche leer

Unsere Karten wissen erstaunlich genau bescheid, welche Router gerade Online sind und wieviele Gäste sie haben. Dahinter steckt eine verteilte Datenbank, an die alle Router ihre aktuellen Zahlen senden. Auf abgefahrene Mesh-Weise natürlich. Folgerichtig heisst die Software, die für diesen Zauber verantwortlich ist “Almighty Lightweight Fact Remote Exchange Daemon“. Das ist kein Scherz.

Dummerweise hat die A.L.F.R.E.D Datenbank hat in den letzten Tagen immer wieder mal an die Statistiksoftware gemeldet, dass gar keine Freifunk-Router mehr Online sind.

Das sieht auf der Statistik dann so aus: Ein häßlicher Spike nach unten.

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Und auf Twitter brechen Tumulte aus:

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Das geht natürlich nicht. Daher prüft unsere Statistikabteilung jetzt erstmal ob in der A.L.F.R.E.D Datenbank überhaupt plausible Werte stehen, bevor die Daten verwendet werden. Noch lieber würden wir den Bug beseitigen, das wird aber nicht einfach.