A.L.F.R.E.D. ist wie Flasche leer

Unsere Karten wissen erstaunlich genau bescheid, welche Router gerade Online sind und wieviele Gäste sie haben. Dahinter steckt eine verteilte Datenbank, an die alle Router ihre aktuellen Zahlen senden. Auf abgefahrene Mesh-Weise natürlich. Folgerichtig heisst die Software, die für diesen Zauber verantwortlich ist “Almighty Lightweight Fact Remote Exchange Daemon“. Das ist kein Scherz.

Dummerweise hat die A.L.F.R.E.D Datenbank hat in den letzten Tagen immer wieder mal an die Statistiksoftware gemeldet, dass gar keine Freifunk-Router mehr Online sind.

Das sieht auf der Statistik dann so aus: Ein häßlicher Spike nach unten.

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Und auf Twitter brechen Tumulte aus:

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Das geht natürlich nicht. Daher prüft unsere Statistikabteilung jetzt erstmal ob in der A.L.F.R.E.D Datenbank überhaupt plausible Werte stehen, bevor die Daten verwendet werden. Noch lieber würden wir den Bug beseitigen, das wird aber nicht einfach.

Jura-Prof. Hoeren zum WLAN-Gesetzentwurf: “Eine Unverschämtheit”

Nicht nur von Freifunkern und Netzaktivisten, sondern auch aus der Rechtswissenschaft kommt harsche Kritik am neuen Gesetzentwurf zur WLAN-Störerhaftung der Bundesregierung. Dieser, so hört man, soll noch vor der CeBit im Eilverfahren – das heißt ohne die notwendige Diskussion und Sorgfalt – durchgepeitscht werden.

Wie wir kritisiert Jura-Professor Thomas Hoeren unter anderem, dass private Anschlussbetreiber vom geplanten Gesetz ausdrücklich schlechter gestellt werden als kommerzielle Anbieter,
weil das “Providerprivileg”, also die Nichthaftung von Zugangsanbietern, die auch für private Zugangsanbieter schon jetzt im Gesetz steht, ausgerechnet in dem Moment, in dem auch die Gerichte sie langsam entdecken, nun an die Einschränkung gebunden wird, dass die Namen der Nutzer bekannt sein müssen. Damit ist der Gesetzentwurf ein klarer Rückschritt gegenüber dem Status Quo.

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Anerkennung von der Süddeutschen Zeitung

 

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Im Wirtschaftsteil unter “Personalien” ernannte die Süddeutsche Zeitung am Wochenende  “die Freifunker” zu Mitarbeitern der  Woche.

Letzte Woche legte das Bundeswirtschaftministerium einen Entwurf für ein “WLAN-Gesetz” vor, das  die Verbreitung von offenen WLANs in Deutschland verlangsamen wird. Freifunk wird dann mehr denn je gebraucht werden.

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Danke für das Trostpflaster, Süddeutsche!

 

Sollte das Gesetz so verabschiedet werden, wird sich für Freifunk leider nichts ändern.

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Deutschland droht WLAN-Entwicklungsland zu bleiben

Update:
Finaler Gesetzesentwurf zur Neuregelung der Störerhaftung:
Deutschland bleibt ein WLAN-Entwicklungsland

Donnerstag, 12. März 2015

Der finale Entwurf für die Neuregelung des Telemediengesetzes (TMG-E) aus dem SPD-geführten Bundesministerium für Wirtschaft und Energie wurde soeben veröffentlicht. Er ist laut SPD als Kompromiss mit dem CDU-geführten Bundesministerium des Innern zu verstehen, weicht aber kaum von dem uns seit ein paar Wochen vorliegenden Referentenentwurf ab, den wir und andere Verbände bereits seit August 2014 regelmäßig stark (aber dennoch konstruktiv) kritisiert haben.

Update 12.3.15, 15:10: Mittlerweile entwickelt sich der Entwurf für die Bundesregierung zu einem Desaster mit realsatirischen Zügen, so distanzierte sich bereits der netzpolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Thomas Jarzombek, in Teilen von dem Entwurf aus dem SPD-geführten Bundesministerium für Wirtschaft und Energie und das CSU-geführte Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur startet fast zeitgleich ein offenes WLAN am Berliner Ministeriumssitz ohne die im dem Entwurf vorgesehenen “zumutbaren Maßnahmen” zu berücksichtigen (auch zukünftig nicht).

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build your own network in the sky

Berlin, Grassroots Movement – and how to build your own network in the sky from Faust on Vimeo.

The station at Segenskirche was originally installed in 2004. The expansion since 2013 is funded by the non-profit association Förderverein Freie Netzwerke e.V. and the MABB (Medienanstalt Berlin-Brandenburg). The station offers the transit of traffic between free wifi networks according to the Pico Peering Agreement. It is an important node in the BerlinBackBone (BBB) for the Freifunk community in Berlin.

Offenes WLAN ohne Haftungsrisiko?

FreifunkRecht_Seefeldt-242x300Frage: Warum sind Freifunker eigentlich vor Abmahnungen geschützt? Das Freifunk-WLAN ist offen… Es ist doch bekannt dass offene WLANs mit Abmahnungsrisiko verbunden sind?

Antwort: Freifunk-Router nehmen die Daten aus dem offenen WLAN an und leiten sie verschlüsselt an einen VPN-Server im Internet um. Dort erhalten die Daten eine neue IP-Adresse und erst jetzt werden sie im Internet sichtbar. Dass sie ihre Reise auf einem Freifunk-Router begonnen haben kann man ihnen nicht ansehen.

Wir verschieben also das Abmahnungsrisiko weg vom Betreiber des Freifunk-Routers hin zu dem Betreiber des VPN-Servers im Internet. Das ist übrigens der Förderverein freie Netzwerke e.V. in Berlin. Spende dem doch mal was :-)