Unser Netz heißt bald einfach “Freifunk”

Anfang August werden wir den Namen (genauer: die SSID) des WLANs, über das sich jeder mit dem Freifunk-Netz verbinden kann, von “goettingen.freifunk.net” in “Freifunk” ändern.

Was bedeutet das für die Nutzer?

Nach der Umstellung muss auf jedem Gerät, mit dem Freifunk genutzt werden soll, das WLAN mit der SSID “Freifunk” einmal eingetragen werden. Dafür können dann auch Freifunk-Netze in anderen Städten, die ihr Netz genau wie wir umbenannt haben, automatisch und ohne weitere Einrichtung benutzt werden.

Was bedeutet das für die Freifunk-Betreiber?

Freifunk-Router, auf denen automatische Updates aktiviert sind, werden Anfang August automatisch eine neue Firmware installieren, die mit den neuen Netzwerk-Namen (SSID) funkt – wer einen solchen Knoten betreibt, muss also gar nichts unternehmen.

Knotenbetreiber, die keine automatischen Updates aktiviert haben, bitten wir, manuell ein Update der Firmware aufzuspielen, damit das Netz einen einheitlichen Namen hat. Abgesehen davon wird ein Router aber auch ohne Update mit allen anderen Routern wie vorher zusammenarbeiten – netzintern ändert sich nichts.
Wir gehen davon aus, dass Knotenbetreiber ihre Nutzer im voraus über die Änderung informieren wollen – damit genug Zeit dafür ist, stellen wir die SSID erst Anfang August um.

Warum wir uns für die Umbenennung entschieden haben

Die Göttinger Freifunk-Initiative hat sich in dem halben Jahr, das es sie gibt, weit über die Grenzen Göttingens ausgebreitet. Bislang hieß das WLAN überall “goettingen.freifunk.net”, damit wir damit Nutzer für Informationen direkt auf diese Internetseite hinweisen. In anderen Gemeinden könnte dieser WLAN-Name aber für Verwirrung sorgen.

Wir haben deshalb auf dem letzten Freifunk-Treffen die Idee diskutiert, “lokale” WLAN-Namen einzuführen. Eine Zersplitterung in kleinere Gebiete, in denen das Freifunk-Netz jeweils eine eigene SSID hat, hätte aber klare Nachteile:

  • Als Nutzer muss man jedes Freifunk-Netz, das man nutzen will, auf allen Geräten eigens einrichten – auch, wenn man nur ins Nachbardorf will.
  • Es müsste Software angeboten werden, die die verschiedenen Netznamen berücksichtigt. Das macht es für alle Beteiligten unübersichtlicher und schwieriger.*

Nach ausführlicher Diskussion über die Alternativen haben wir uns dann einstimmig für die eleganteste Lösung entschieden:
Wenn wir einfach auf einen Ortsnamen in der SSID verzichten, stimmt sie überall. Dafür hatten sich auch schon einige andere Freifunk-Initiativen entschieden, z.B. im Rheinland und in Stuttgart.

Ein großer Vorteil für die Nutzer ist dabei, dass man nun alle Freifunknetze, die mit der SSID “Freifunk” funken, automatisch nutzen kann, ohne irgend etwas konfigurieren zu müssen. Damit wächst die Anzahl der sofort nutzbaren Knoten von etwas über 300 schlagartig auf über 5000, und es können noch mehr werden, wenn andere Freifunk-Gruppen zur selben Lösung finden.

 

* = Anmerkung: Eine Dezentralisierung nicht nur des Namens sondern auch des Betriebs des Netzes wäre zwar an sich begrüßenswert – allerdings bedeutet der Betrieb eines Freifunk-Netzes als Ganzes, dass sich jemand langfristig darum kümmern muss. Dies zu gewährleisten könnte gerade in kleineren Orten/Gruppen schwierig werden. Wir denken, dass es deshalb sinnvoller ist, sich gegenseitig auch über Ortsgrenzen hinweg zu unterstützen und laden Interessierte aus benachbarten Orten/Gruppen dazu herzlich ein.

6 thoughts on “Unser Netz heißt bald einfach “Freifunk””

  1. Es gibt aber auch Probleme, denn eigentlich ist es technischer Unsinn, eine ESSID bundes- oder landesweit einzusetzen, sofern nicht auch bundes-/landesweit ein Netz dahinter steht, siehe https://forum.freifunk.net/t/ap-ssid-freifunk/110/37

    Ihr musst also darauf achten, dass es keine zweite direkt angrenzende community gibt, die auch die SSID “Freifunk” benutzt.

    1. Das “Problem” tritt doch aber auch erst dann auf, wenn zwei Router aus verschiedenen Communities direkt in Reichweite stehen und ist im Fall Göttingen auf absehbare Zeit wohl nicht realisitisch.

  2. Soeben von Hand umgestellt. Der letzt Routeram Kiessee (NanoM) trägt nun auch die SSID “Freifunk”

  3. Den gleichen Gedankengang hatten wir bei uns in der Ortsgruppe auch schon. allerdings haben wir uns für die SSID freifunk.net entschieden und senden diese, sobald die neue Firmware verteilt wird, parallel zu unserer alten und lokalen neuen SSID aus.

    Vielleicht sollte man sich zwischen den Communities nochmal abstimmen, denn dann wäre es auch meiner Sicht ein echter Mehrwert.

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